Wednesday 30 August 2017

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Hierbei handelt es sich um Ausgaben, die den Verlauf der Aussaatkampagne in den einzelnen Produktionsabteilungen des Karlag zum Inhalt hatten. Insgesamt erschienen in den Monaten April und Mai 1934 zwölf dieser begleitenden Ausgaben. Nura, Zentraler Produktionspunkt, Kotursk und Volkovskoe zugeschnitten. das die Rübe würgende Unkraut, der auf dem Tintenlöscher schaukelnde Bürokrat oder der Faulpelz mit dem großen Esslöffel wurden immer wieder verwendet. so wurden ein Zuchteber, Rinder, Schafe und Sonnenblumenfelder aufgenommen. Häftlinge, die sich durch ihre Arbeit auszeichneten, wurden seit August 1934 mit Porträtzeichnungen geehrt, da Fotos von Häftlingen nicht veröffentlicht werden durften. Im vierten Quartal des Jahres 1934 verdrängten solche Zeichnungen die Karikaturen.


Doch nicht nur die Satire verschwand damit aus dem Blatt. und außenpolitischen Berichterstattung entfielen auch Meldungen über politische Ereignisse wie Demonstrationen oder Streiks in Österreich oder Paris und die aus den überregionalen sowjetischen Zeitungen übernommenen Fotos. Auslassungen und gelehrter Abhandlungen, intelligenzlerischer Pläne und ähnlichem Gewäsch, das leider nur zu oft eben nichts anderes ist als Gewäsch. Nein, wir brauchen Ökonomisches im Sinne des Sammelns, sorgfältigen Prüfens und Studierens des Tatsachenmaterials aus dem Aufbau des neuen Lebens, wie es sich in Wirklichkeit vollzieht.


Näher heran ans Leben. und Bauernmassen in ihrer täglichen Arbeit in der Praxis etwas Neues bauen. Mehr Kontrolle darüber, wie weit dieses neue kommunistisch ist. In den Jahrgängen 1933 bis 1935 wurden über 3300 Artikel von über 1200 Autoren publiziert. Darin hob er die Zunahme der Lagerkorrespondenten hervor, deren Zahl sich im Vergleich zum Vorjahr verfünffacht hatte, die Auflage war allerdings auch siebenmal so hoch wie im ersten Jahr. in Kursen erfasst sein.


forderten in der Putevka vom 24. Oktober 1933 die anderen Abteilungen auf, ihrem Beispiel zu folgen. die gezielte Verbreitung von Expertenwissen in den über das Territorium verstreuten Produktionspunkten des gewaltigen Lagerkomplexes. Das auf Viehzucht und Landwirtschaft spezialisierte Lager bestand aus sogenannten Lagerabteilungen, die ihrerseits wiederum in Abschnitte, Farmen und Produktionspunkte untergliedert waren. Die landwirtschaftlichen Versuchsstationen des Lagers arbeiteten eng mit der Akademie für Landwirtschaftswissenschaften in Leningrad zusammen. Sie standen unter der Leitung von verhafteten Wissenschaftlern oder Zivilangestellten.


Impfstoffe für Rinder produziert wurden. In den Folgejahren fanden in den landwirtschaftlichen Versuchsstationen zahlreiche Experimente zur Entwicklung neuer winterharter Getreidesorten und resistenterer Obstbäume sowie die Aufzucht von Vieh statt. Diese Forschungsergebnisse und praktischen Erfahrungen wurden über die Grenzen des Lagers hinweg verbreitet und brachten der Administration sogar zusätzliche Geldeinnahmen. kamen die im Lager beschäftigten Spezialisten, in erster Linie Tierärzte, Agronomen, Hydrologen und Botaniker, zu Wort.


Als Chefredakteur fungierte bis Februar 1935 Ivanov. Der Schwerpunkt der Berichterstattung in der Putevka und ihren Sonderausgaben lag auf der Durchsetzung der Planerfüllung. Im Rahmen dieser Aufgabenstellung war auch Kritik an Missständen im Lager und an einzelnen Funktionsträgern erlaubt. Hierfür standen gleich mehrere Rubriken zur Verfügung.


nur so können wir den Häftling tatsächlich erziehen und umerziehen, ihn in einen neuen Menschen verwandeln, der in der Lage und fähig ist, Mitglied unserer freien Arbeitsgesellschaft zu sein. durch Stalins Feststellung im Rechenschaftsbericht des Zentralkomitees an den XVI. in der Ausgabe vom 18. Mai 1933 spiegelt die laufende inhaltliche Profilierung der Lagerzeitung wider. Das Stalinzitat war zudem außen und innen auf dem Arbeitsbuch der Stoßarbeiter abgedruckt. Jahrestag der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution, wurde im März 1934 zugunsten der ausschließlich auf das Lager bezogenen Meldungen eingestellt.


Eine Welt außerhalb des Lagers, sieht man vom Siblag ab, mit dem das Karlag im sozialistischen Wettbewerb stand, schien nicht zu existieren. Entsprechend änderte sich auch die Diktion der Beiträge. Die für die Führung der kulturellen Erziehungsarbeit vorgesehenen Kader waren nicht vorbereitet, verfügten auch nicht über die erforderliche Qualifikation. Die Häftlinge waren über die Produktionspläne und Normvorgaben nicht informiert. Sichtagitation zur Planerfüllung gab es keine. Politunterricht fand nicht statt, aus der Zeitung wurde nur selten vorgelesen.


Es gab keinen Wettbewerb zwischen den Brigaden. Die Anleitung der Stoßarbeiter war nicht garantiert. Die Wandzeitungen, sofern es welche gab, waren schlampig gearbeitet, unansehnlich und voller pornografischer Kritzeleien. Gewöhnlich reagierte die Administration auf derartige gravierende Mängel mit einem Befehl, wie dem vom 16. tägigen Lehrgang geschult werden. der Gefangenen blieb ein Wunschtraum der Administration. Dies war in den Dreißigerjahren Bestandteil der Entlassungszeremonie.


Einige der Briefe, die die Entlassenen voller Dankbarkeit an den Kommandanten schrieben, sind in der Putevka veröffentlicht. identisch ist, kann nur von Auftragsarbeiten die Rede sein. Es ließen sich noch viele weitere Beispiele für die hier nur angedeuteten Facetten der auf Manipulation der Häftlinge ausgerichteten Berichterstattung in der Putevka anführen. Sie wird vor allem in den Leitartikeln und redaktionellen Beiträgen deutlich, die parallel zur Berichterstattung über den Kampf an den Erntefronten und den Appellen und Befehlen des Lagerkommandanten publiziert wurden. und Lebensbedingungen im Karagandinsker Besserungsarbeitslager aus den konträren Blickwinkeln der Häftlinge und der Lageradministration.


Die in die Ausgaben aufgenommenen Illustrationen und Karikaturen illustrieren diesen Gegensatz. eine Unmenge von Informationen enthalten, kommen der menschenverachtende Charakter und die Ineffizienz des Besserungsarbeitslagersystems deutlich zum Ausdruck. und Stoßarbeiter, sogenannte udarniki, in Wort und Bild vorgestellt. So frisiert und manipuliert diese Berichte auch sind, hier kommen Häftlinge zu Wort, die heute nicht mehr befragt werden können. Einige Autoren schrieben regelmäßig für die Zeitung und prägten die Berichterstattung.


Rykov, Kulanbaev, Dubov, Gračev, Egorov und Bližnij mit jeweils zwei Beiträgen vertreten. Stil und Sprache der Artikel sprechen für sich. In der Häftlingsgesellschaft und in der Lageradministration wurden bei genauer Betrachtung unterschiedliche Sprachen gesprochen. Die Lageradministration bediente sich einer durch die Bürgerkriegszeit geprägten, an der militärischen Praxis orientierten Sprache. Die Zeitung griff die Auseinandersetzung auf diesem Gebiet thematisch auf und widmete dem Kampf gegen die Verunreinigung der Sprache durch das Rotwelsch mehrere Artikel. Presse, spielten für die Häftlinge keine Rolle.


Handbuch auch nicht vor. Die von Meinhard Stark während der Recherchen in Kasachstan interviewten Gesprächspartner konnten sich nicht an die im Lager vorhandenen Zeitungen erinnern. Die meisten von ihnen kamen in den Jahren des Großen Terrors und danach in das Karlag.


Zu diesem Zeitpunkt hatte die Putevka ihr Erscheinen eingestellt. Danach gab es Zeitungen nur noch für Mitarbeiter und Zivilangestellte. fovskij erinnerte sich daran, in den Fünfzigerjahren für die Zeitung Für die sozialistische Viehwirtschaft geschrieben zu haben.


oder Karlagovcy die Rede. in Analogie zu den werktätigen Massen der Gesellschaft vor. Darin spiegelte sich die Umerziehungskonzeption als Teil der Kulturrevolution wider, das Lager war als Produktionsstandort eine Art Transitstation, die der Häftling möglichst schnell durchlaufen sollte, um anschließend in die sozialistische Gesellschaft zurückzukehren. Der Große Terror machte dem ein Ende. Im Artikel des Lagerkommandanten aus Anlass der 300. Seit dem Tag des Erscheinens der ersten Ausgabe der Lagerzeitung Putevka sind über vier Jahre vergangen.


In dieser Zeit hat die Zeitung zusammen mit den Massen, an der Spitze der Massen, den besten der Besten voran, einen ruhmreichen Weg zurückgelegt. Vom bescheidenen Blättchen, das die Putevka anfangs war, hat sie sich zur kämpferischen Zeitung, zum Sprachrohr der Administration, zur Tribüne der Bestarbeiter, der Stachanovisten entwickelt. Sie wurde zu einem echten Organisator der Massen, zur führenden Zeitung der Lagerpresse und der Armee der Lagerkorrespondenten.


Dreihundert Ausgaben der Putevka, das sind dreihundert flammende Aufrufe zur höchsten Arbeitsproduktivität, zu glänzenden Produktionsergebnissen, zum Umschmieden des Bewusstseins der Menschen auf der Grundlage der kollektiven Stoßarbeit. Bewegung, gegen feindliche Klassenelemente, die auch hier ihr Gift der Schädlingstätigkeit verbreiten wollen. Doch 1937, mit Beginn des Großen Terrors, änderten sich die Umerziehungsambitionen der GULAG und folglich auch der Administration des Karlag, was zur Folge hatte, dass die Zeitung eingestellt wurde.